HWS Syndrom

Ein Halswirbelsäulensyndrom oder kurz HWS-Syndrom ist ein Sammelbegriff für Rückenschmerzen oder Armschmerzen, die den Halswirbelsäulenbereich betreffen. Meist wird zwischen akuten HWS-Syndromen und chronischen HWS-Syndromen unterschieden.

Typisch für ein HWS-Syndrom sind Nackenschmerzen, die oft in die Arme ausstrahlen. Gleichzeitig lassen sich Verspannungen und Verhärtungen in der angrenzenden Muskulatur feststellen. Die Schmerzen können nicht nur in die Arme, sondern auch in den Kopf ausstrahlen und zu starken Kopfschmerzen, Schwindel bis hin zu Sehstörungen und Tinnitus führen. Auch neurologische Symptome wie Taubheitsgefühl, Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen werden beobachtet.

Was ist ein HWS-Syndrom?

Ein Halswirbelsäulensyndrom oder kurz HWS-Syndrom ist ein Sammelbegriff für Rückenschmerzen oder Armschmerzen, die den Halswirbelsäulenbereich betreffen. Meist wird zwischen akuten HWS-Syndromen und chronischen HWS-Syndromen unterschieden.
Bei den akuten HWS-Syndromen sind meist Verletzungen durch plötzliche Überbeanspruchung als Ursache festzustellen. Hierunter gehören z.B. die Verletzung der Halswirbelsäule (Cervikalwirbelsäule) bei Verkehrsunfällen, das sogenannte Halswirbelsäulen-Schleudertraums. Es können aber auch akute HWS-Syndrome im Rahmen von ungewohnten Belastungen bei starker körperlicher Betätigung oder bei Aussetzung von Zugluft entstehen.

Chronische HWS-Syndrome basieren meistens auf degenerativen Veränderungen der tragenden Strukturen im Bereich der Halswirbelsäule. Hier insbesondere im Bereich der Zwischenwirbelgelenke.

Wie äußert sich ein HWS-Syndrom?

Typisch für ein HWS-Syndrom sind Nackenschmerzen, die oft in die Arme ausstrahlen. Gleichzeitig lassen sich Verspannungen und Verhärtungen in der angrenzenden Muskulatur feststellen. Die Schmerzen können nicht nur in die Arme, sondern auch in den Kopf ausstrahlen und zu starken Kopfschmerzen, Schwindel bis hin zu Sehstörungen und Tinnitus führen. Auch neurologische Symptome wie Taubheitsgefühl, Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen werden beobachtet.

Ja nach Ausstrahlung der Beschwerden kann man ein oberes von einem mittleren wie von einem unteren HWS-Syndrom unterscheiden:
Beim oberen HWS-Syndrom kommt es oft zu einer Schmerzeinstrahlung in den Hinterkopf, z.T. bis über die Ohren in die Stirnregion ziehend. Hierbei spielt auch die Veränderung im Bereich der Wirbelkörpergelenke eine Rolle. Die sogenannte Uncovertebralarthrose bezeichnet eine degenerative Veränderung im Bereich der nur in der Halswirbelsäule vorkommenden Gelenkverbindungen zwischen den Wirbelkörpern.

Beim mittleren HWS-Syndrom treten die Beschwerden typischerweise mit ausstrahlenden Schmerzen zwischen die Schulterblätter und über die Schulter hinaus dar. Hier kann es auch zu Störungen der Nervenfunktion mit entsprechender Symptomatik in die Arme kommen. Das heißt, neben den Armschmerzen können auch Taubheitsgefühle oder gar Lähmungen in den Arm entstehen.

Beim unteren HWS-Syndrom kommt es ähnlich wie beim oberen HWS-Syndrom zu Störungen in den Arm. Neben den bekannten Armschmerzen zeigt sich hier charakteristischerweise die Schmerzsensation bis in die Hand, so dass hier abhängig von der Lokalisation der Schmerzen an der Hand, auf die Nervenwurzel geschlossen werden kann, die ggf. durch das HWS-Syndrom betroffen ist.

Welche Ursachen können für HWS-Syndrom gefunden werden?

Die Ursachen von HWS-Syndromen müssen in ihre biomechanischen Ursachen eingeteilt werden. Der zahlenmäßig größte Teil wird dabei durch die degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule gestellt.

Bandscheibenveränderungen (Protrusion oder Bandscheibenprolaps):
Ligamentäre Störungen (Funktionsstörungen von Haltebändern).
Störungen der Wirbelgelenke.
Osteophytäre Reaktionen (zusätzlicher Knochenwuchs an der Halswirbelsäule).

Angeborene Entwicklungsstörungen:

  • Skoliosen
  • Morbus Scheuermann

Entzündliche Erkrankungen:

  • Rheumatoide Arthritis.
  • Morbus Bechterew.
  • Infektiöse Erkrankung der Halswirbelsäule (sog. Spondylitis oder Spondylodiscitis durch Bakterien).

Verletzungen:

  • Schleudertraumata der Halswirbelsäule

Welche Arten von Schmerzen können bei dem HWS-Syndrom auftreten?

Das HWS-Syndrom wird auch als sogenannte Cervicobrachialgie (als Nacken-Schulter-Arm-Syndrom) beschrieben. Die Cercivobracialgie stellt einen Sammelbegriff des HWS-Syndroms für Störungen verschiedenster Ursachen mit ausstrahlenden Schmerzen in den Nackenbereich oder z.B. in den Schultergürtel oder in den Schulterblattbereich dar.

Die häufigste Ursache des HWS-Syndrom ist dabei die akute Blockade von Wirbelgelenken. Diese Wirbelgelenkblockierungen äußern sich in schmerzhaften Einschränkungen der Dreh- oder Neigungsbeweglichkeit der Halswirbelsäule. Diese können dann zu ausstrahlenden Schmerzen in die Schulter oder in den Arm führen. Reflektorisch kommt es zusätzlich zu einer Verspannung der Halswirbelsäulenmuskulatur, so dass sogar nach Abklingen oder Lösung der Wirbelblockierung eine schmerzhaft verspannte Muskulatur noch über einige Tage verbleibt.

Diese bei gesunden Halswirbelsäulen sich als „steifer Nacken" äußernde kurzfristige und vollkommen reversible Veränderung stehen die chronischen längeranhaltenden Blockierungen bei degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule entgegen. Hier kann es zur Ausbildung eines chronischen HWS-Syndromes kommen. Dieses basiert dann auf den anatomisch veränderten Wirbelgelenken, die eine vollständige Lösung der Wirbelgelenke und damit der Kopf- und Halsbeweglichkeit nicht mehr möglich machen.

Wie wird die Diagnose eines HWS-Syndroms gestellt?
Nach einer ausführlichen Anamnese wird die körperliche Untersuchung durchgeführt. Hierbei wird die Beweglichkeit und Funktionalität der Wirbelsäule und der einzelnen Zwischenwirbelgelenke geprüft. Auch die Muskulatur wird auf Verspannungen, Verhärtungen und druckschmerzhafte Stellen abgetastet. Außerdem werden Gefühl, Kraft und Reflexe in den Armen getestet. Sind diese krankhaft verändert, kann eine Untersuchung durch den Neurologen zusätzlich nötig sein. Ein weiterer wichtiger Schritt in der Diagnosestellung ist das Anfertigen einer Röntgenaufnahme. Manchmal muss zur Diagnosesicherung auch ein MRT gemacht werden.

Welche Therapie kann bei einem HWS-Syndrom helfen?

Beim HWS-Syndrom muss primär eine Nervenwurzel- oder Halsmarkschädigung ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass insbesondere beim wiederkehrenden HWS-Syndrom das gesamte Spektrum der klinischen wie radiologischen und neurologischen Diagnostik genutzt werden muss. Hierunter fällt neben der gründlichen klinischen und neurologischen Untersuchung auch die elektromyographische und kernspintomographische Diagnostik von Veränderungen der Halswirbelsäule. Kann dann eine Operationsindikation ausgeschlossen werden, so lässt sich beim HWS-Syndrom ein breites Spektrum von konservativen Therapiemethoden nutzen. Darunter fallen:

Intensive manualtherapeutische und physikalische Anwendungen mit Wärme und Reizstrom.
Chirotherapeutische Deblockierungen der Wirbelgelenke.

Ggf. kann sogar in Einzelfällen die Injektion von Lokalanästhetika mit neurotrophen Medikamenten in die schmerzhafte Muskulatur oder radiologisch gesteuert sogar bis an die Wirbelgelenke erforderlich sein. Hin und wieder ist sogar die kurzfristige Ruhigstellung in einer Halskrause beim HWS-Syndrom sinnvoll.

In der Regel klingen die Beschwerden beim akuten HWS-Syndrom innerhalb einiger Tage und nach entsprechender Behandlung recht zügig ab.

Beim chronischen HWS-Syndrom auf der Basis degenerativer Veränderungen der Halswirbelsäule ist allerdings mit einer wiederkehrenden Symptomatik zu rechnen. Auch ist eine vollständige Beschwerdefreiheit oft nicht mehr erreichbar. Hier gilt es genau abzuwägen, wann ein chronisches HWS-Syndrom einer stabilisierenden Operation mit ggf. Versteifung oder dem Einsatz einer Bandscheibenprothese bedarf.

Andrei Paul

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Andrei Paul, Physiotherapeut und Dipl. Sportlehrer