Narbenbehandlung nach Brustkrebs-Operationen

Seit 2004 besteht eine Kooperation mit der Brustkrebs Klinik des Luisen-Krankenhauses in Düsseldorf. Hier betreue ich Patientinnen und Patienten unmittelbar nach den Operationen, als auch später, wenn Bedarf für intensive Behandlungen der entstandenen (stark fixierten) Narben und deren Folgen besteht. Nach Lymphknotenentfernungen ergeben sich häufig Komplikationen, wie zum Beispiel die Strangbildung im Bereich der Axilla (bekannt auch als Geigensaiten-Syndrom). Hier entstehen starke Bewegungseinschränkungen, die sehr ernst zu nehmen sind, da sie langfristig negative Folgen auf den Lymphabfluss und die Funktionalität des Armes haben. In solch einem Fall ist eine detaillierte Beratung und ein Therapieplan mit den Betroffenen von Nöten. Lassen Sie sich zeitnah einen Beratungstermin geben.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es Kontraindikationen?

Relative Kontraindikationen:
Lymphödem: Bei Patientinnen mit bestehendem Lymphödem wird der Strang in Kombination mit Lymphdrainage vorsichtig mitbehandelt.
Bestrahlung: Patientinnen, die parallel zur Bestrahlung physiotherapeutisch behandelt werden sollten, werden nur im nicht bestrahlten Gebiet behandelt.

Kontraindikationen:
Rötungen der Narben - in diesem Fall wird nicht im Narbenbereich direkt gearbeitet.
Bestrahlung: Das Bestrahlungsgebiet wird bis zwei Wochen nach der Bestrahlung nicht manuell behandelt.
Metastasenbefall in der Achsel - die Achsel wird dann nicht manuell behandelt.

Wie oft und wie lange dauert die Behandlung?

Die Patientinnen werden zweimal bis dreimal in der Woche je ca. 30-40 Minuten behandelt. Patientinnen mit starker Bewegungseinschränkung, die zeitnah bestrahlt werden sollten, wurden auch bis zu fünfmal in der Woche vor Beginn der Bestrahlung behandelt (sehr seltene Fälle)

Wie entsteht der Strang in der Achsel?

Bei der Entfernung von Achsellymphknoten werden die zuführenden Lymphbahnen des Armes und Brustbereiches durchtrennt. Die dadurch verödeten Lymphbahnen fibrosieren und können durch Narbengewebe fasziall in der Achsel und/oder am Brustkorb fixiert werden. Hebt die Patientin den Arm, gerät die verhärtete Lymphbahn durch die Fixierung unter Spannung und kann sich durch die Haut zeigen. Die auf Spannung gebrachte starre Lymphbahn kann erhebliche Bewegungseinschrenkungen sowie reißende Schmerzen verursachen, weshalb die Patientin die Bewegung vermeidet und den Arm schont. Die Schonhaltung führt zu einer Verminderung der Schulter und Arm Bewegung in der sogenannten Elevation (hochheben) und Abduktion (seitlichheben). Die anderen Schulter/Armbewegungen bleiben stets voll beweglich und schmerzfrei, wenn nicht noch eine zusätzliche Schulterproblematik vorliegt ! was die ganze Problematik erheblich kompliziert

Bei Fragen zu unseren Leistungen stehen wir gerne zur Verfügung und nehmen uns Zeit für eine proffesionelle Beratung.

Andrei Paul, Physiotherapeut und Dipl. Sportlehrer